MCT therapeutisch:

MCT-ÖL, mittelkettige Fettsäuren, sind eine Fettquelle für Menschen, die normale Fette nicht verdauen oder verwerten können. MCTs benötigen keine Verdauungsenzyme oder Gallensäuren zur Verdauung und Aufnahme.

MCT therapeutische Nahrungsanpassung:

  • Bei reduzierter Pankreaslipase, reduzierten Gallensalzen
  • Bei gestörter Aufnahme von Schleimhautfetten (reduzierte mukosale Durchlässigkeit, schlechter absorbierende Oberfläche)
  • Bei defektem lymphatischen Transport von Fetten (d.h. intestinale lymphatische Obstruktion)
  • Bei schwerer Malabsorption

Die wichtigsten Vorteile der MCT:

  • Für Patienten, die reguläre Fette nicht verdauen oder verwerten können.
  • MCTs werden leichter hydrolysiert und aufgenommen als langkettige Fettsäuren
  • MCTs werden direkt in den Blutkreislauf aufgenommen und benötigen keine Gallensalze zur Umwandlung.
Langkettige Fettsäuren verzögern die Verdauung, da sie länger im Magen bleiben.

Wie werden langkettige Fettsäuren verstoffwechselt? Langkettige Fettsäuren verzögern die Verdauung.

Langkettige Fettsäuren (LCFA = Long Chain Fatty Acids) verzögern die Verdauung, da sie länger im Magen bleiben. Sie benötigen Gallensäure oder Gallensalze zur Aufspaltung. Die Gallensalze verwandeln große Fetttropfen in kleine Fetttropfen in einer wässrigen Masse. Erst wenn sie stark verkleinert wurden und mehr Kontaktfläche bieten, werden langkettige Fettsäuren weiter verdaut. Ein Mangel an Gallensäure führt bei langkettigen Fettsäuren zu Problemen bei der Verwertung. Menschen mit Hepatitis, eingeschränkter Bauchspeicheldrüsenfunktion, Gelbsucht oder Mukoviszidose leiden daran.

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Nach dem Verzehr werden LCFAs durch das Enzym Pankreaslipase aufgespalten. Anschließend werden sie in kleine Fettpäckchen oder -kugeln verwandelt, die sogenannten Chylomikronen. Diese Chylomikronen werden im Dünndarm aufgenommen und gelangen von dort in das Lymphsystem und den Blutkreislauf. Bei Tieren und Menschen erhöht die Aufnahme von Chylomikronen die Serumtriglyceride etwa 3 bis 10 Stunden lang direkt nach der Mahlzeit. In der Leber werden sie von Gallensäure aufgespaltet. Sie verwandeln sich dann mit Hilfe der Biosynthese in Cholesterin oder werden erneut als Trigylceride verpackt.

Die Triglyceride und das Cholesterin werden dann wieder in den Blutkreislauf abgegeben und in verschiedene Organe weitertransportiert. Wie schon erwähnt, kann diese Verarbeitung der LCFA den Körper stark belasten. Der steigende Lipidgehalt im Blut kann die Atherogenese beeinflussen, bei der sich Fette in der Schlagader ablagern und diese verengen.

Mittelkettige Fettsäuren werden dagegen nicht im Fettgewebe eingelagert.

Wie werden mittelkettige Fettsäuren verstoffwechselt?

Mittelkettige Fettsäuren (MCFA = Medium Chain Fatty Acids) werden vom Körper ganz anders verwertet. Laut Dr. C. Dayrit werden MCTs viermal besser vom Körper aufgenommen als langkettige Fettsäuren. Zum einen werden sie vom Dünndarm aufgenommen, ohne zuvor Pankreaslipase zur Verdauung zu benötigen. Anschließend werden MCTs direkt über die Hauptader zur Leber transportiert, statt erst in den Blutkreislauf und das Lymphsystem zu geraten. Dies bedeutet, dass sie nicht im Fettgewebe eingelagert werden. Die Leber verstoffwechselt die MCTs dann ohne Gallensäure zu benötigen und setzt sie in Form von Energie frei.

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MCTs werden über die Pfortader transportiert, LCTs nicht.

Die Pfortader verbindet Magen, Dünndarm und Dickdarm mit der Leber. Alle verdauten Nährstoffe (mit Ausnahme der LCTs), die über den Verdauungstrakt ins Blut gelangen, werden über die Pfortader zunächst in die Leber transportiert. Erst über die Leberader gelangen die aufgenommenen Nährstoff in den Blutkreislauf.

Aufgrund der Art der Verstoffwechslung bewirken MCTS keine Erhöhung der Bluttfettwerte und tragen nicht zur Atherogenese bei. Tatsächlich bieten MCTS eine große Bandbreite gesundheitlicher Vorteile. Aufgrund der einzigartigen Weise, in der mittelkettige Fettsäuren verdaut und verstoffwechselt werden, produzieren sie zusätzliche Energie und regen den Stoffwechsel an. Aus diesem Grund werden MCTs von Sportlern zur Leistungssteigerung konsumiert.

MCTs gelangen ohne das Transportprotein Carnitin in die Zellen. Die Umwandlung in Ketone liefert ebenso schnell Energie wie Zucker. Die nicht genutzten MCTs, die nicht verstoffwechselt werden, gelangen wieder in die Leber. So erhält der Körper zusätzliche Energie anstatt Fett zu speichern. MCTs sorgen also für zusätzliche Energie ähnlich wie Zucker, doch die Energie hält länger an.

MCTs oder Kokosöl werden häufig für industriell hergestellte Proteinriegel und Sportgetränke genutzt, die auf Menschen mit aktivem Lebensstil ausgerichtet sind. Die Vorteile der MCTs für die Ernährung und Gesundheit sind bereits seit über 60 Jahren bekannt. MCTs werden seit vielen Jahren der Flüssignahrung für Sonden und intravenösen Lösungen in Krankenhäusern zugefügt. Die Säuglingsnahrung in Krankenhäusern enthält ebenfalls Kokosöl oder MCTs. Seit den 70er Jahren werden MCTs zur Behandlung von Patienten mit Verdauungsbeschwerden und Bauchspeicheldrüseninsuffizienz verwendet. Die am häufigsten eingesetzte nicht-medikamentöse Behandlung von Epilepsie setzt auf eine ketogene Diät, die auf MCTs beruht.